Producing

Irrtümlicherweise wird oft angenommen, dass die Berufsbezeichnung Producer:in in Deutschland dem Beruf Produzent:in gleichzusetzen ist. Dem ist allerdings nicht so. Producer:innen sorgen für die reibungslose inhaltliche und organisatorische Abwicklung einer Produktion. Sie sind sozusagen die ‚rechte Hand‘ der Produzent:innen. Die wirtschaftliche und inhaltliche Gesamtverantwortung für alle Projekte liegt aber bei dem/der Produzent:in. In der Regel arbeiten Producer:innen an wenigen Produktionen gleichzeitig, dafür aber sehr intensiv. Im Falle einer sehr großen Produktion sind sie oftmals nur für dieses eine Projekt zuständig. Ihre Aufgabengebiete und Schwerpunkte können sich in verschiedenen Produktionssparten je nach Produktion und Unternehmen stark unterscheiden. 

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Was machen Producer:innen?

Producer:in ist ein sehr breit gefächerter Beruf, der insbesondere inhaltliche und organisatorische Verantwortlichkeiten unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Aspekte bei Produktionen für TV, Kino oder Streaming umfasst. Klassischerweise wirken Producer:innen an der Stoff- und Formatentwicklung, der Analyse von Markt und Zielgruppe sowie der Kommunikation mit Auftraggebern mit. Zudem sind sie gemeinsam mit der Produktionsleitung für die Zusammenstellung des Teams sowie die Kalkulation, Disposition und Erstellung von Dreh- und Aufnahmeplänen mitverantwortlich. Während der Drehphase sind Producer:innen fast immer vor Ort am Geschehen beteiligt. Auch im Laufe der Postproduktionsphase betreuen sie den Produktionsprozess meist bis zum Ende. Sie sind damit Dreh- und Angelpunkt der Produktion und kommunizieren in alle Richtungen. Die Berufsbezeichnungen und Aufgabenfelder von Producer:innen können von Unternehmen zu Unternehmen variieren und in einigen Fällen mehr inhaltlich, in anderen mehr organisatorisch ausgerichtet sein. Liegt der Fokus beispielsweise ganz überwiegend auf den inhaltlichen Aspekten einer Produktion, spricht man – vor allen Dingen bei reellen Produktionen wie etwa Dokumentationen oder Magazinen – auch von Redakteur:innen. Diese sind in den redaktionellen Bereichen von Produktionsunternehmen oder Fernsehsendern angesiedelt. Eine vergleichsweise junge Berufsbezeichnung stellt das Creative Producing dar, welches den inhaltlich-kreativen Part des Jobs stärker in den Vordergrund rückt. 

Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten sind gefragt? 

Du siehst: Das Producing ist ein sehr vielfältiges Berufsfeld, bei dem Kreativität und Organisationstalent zusammenfinden. Du arbeitest gern im Team, behältst auch bei komplexen Projekten den Überblick und bewahrst in stressigen Situationen einen kühlen Kopf? Dann hast du das Zeug, um Producer:in zu werden. Schlüsselbegriffe für die Arbeit von Producer:innen sind Verantwortungsbewusstsein, künstlerisches und dramaturgisches Verständnis, Organisations- und Koordinationstalent, Budgetbewusstsein sowie Entscheidungsfreudigkeit. Wenn das für dich interessant klingt, könnte eine Laufbahn als Producer:in für dich infrage kommen. 

Wie wird man Producer:in?

Es gibt produktionsorientierte Studiengänge, die dich auf direktem Weg zum/zur Producer:in ausbilden. Aber auch verwandte Studiengänge und Ausbildungen in den Bereichen Film-, Medien-, Kommunikations- oder Geisteswissenschaft sowie Medienwirtschaft oder -management mit anschließendem Volontariat zum/zur Producer:in qualifizieren für die Ausübung des Berufs. Da du als Producer:in viel Verantwortung trägst und wichtige Entscheidungen triffst, benötigst du in der Regel mehrjährige praktische Berufserfahrungen in der Produktionsbranche, etwa als Produktionsassistenz oder Junior Producer:in, ehe du zum/zur Producer:in aufsteigst. 

Eine Übersicht der Qualifizierungsangebote findest du im Guide ab S. 97.